Döggingen kann auf eine langjährige Fastnachtsgeschichte zurückblicken. Aufzeichungen im Donaueschinger Tagblatt gehen hierüber bis ins Jahr 1913 zurück, wobei hier am Fastnachtssontag auf die Aufführung verschiedener Theaterstücke im Gasthaus Adler hingewiesen wird. Am Fastnachtsmontag wird von einem großartigen, prunkvollen Wagenspiel und abends vom Maskentreiben mit Ball berichtet.
Im Jahr 1933 wird trotz der geldarmen Zeit von besonders deutlich hervorgehobenen Fastnachtsveranstaltungen geschrieben. Weil der damalige Elferrat vom einstmaligen Narrenverein noch im „einstweiligen Ruhestand" verharrte, übernahm die hiesige Musikkapelle die Fastnachtsunterhaltung. In Protokollbüchern ist um 1950 wieder von regen Fastnachtsveranstaltungen die Rede. Die damalige Heimatzunft Döggingen zeichnete sich als Organisator der Fastnacht verantwortlich. Doch bald ging auch dies Ära zu Ende und die Fastnacht in Döggingen stand wieder vor Problemen.
Mit Narrenvater Hubert Grieshaber fand die Dögginger Fasnet wieder einen Aufschwung, ehe der Elferrat vom Sprotverein Döggingen mit ihrem Vorsitzenden Fritz Breig und danach von der Reservistenkameradschaft um Werner Wehinger gestellt wurde. Für die Vereine war es von Jahr zu Jahr schwieriger geworden, während der Fastnacht etwas auf die Beine zu stellen, da zuerst einmal die Personen gefunden werden mussten, welche die Organisation und Vorbereitung für die Dorffastnacht zu übernehmen bereit waren. So setzten sich die Mitglieder der Hexengruppe, die schon seit 1963 bestanden hatte und der Elferrat von 1973 zusammen und beschlossen die Gründung eines Narrenvereins. Die Gründungsversammlung fand am 15 Dezember 1973 im Clubhaus der Sportvereinigung Döggingen statt. Zum Vorsitzenden wurde Herbert Schorp gewählt, der schon Jahre zuvor die Hexengruppe leitete. Herbert Schorp war bis 1986 an der Spitze der Gauchenzunft. Später wurde der Narrenverein in Gauchenzunft Döggingen umbenannt. Seit dieser Zeit ist der Verein für die Durchführung der örtlichen Fasnet verantwortlich und hat die alt bewährten Veranstaltungen immer noch im Programm.
Die Höhepunkte der Dögginger Fasnet bilden der stets am Fastnachtsonntag stattfindende große „ Bunte Abend" sowie der Fastnachtsumzug durch den Ort der am Fastnachtsmontag stattfindet. Als weiteren Höhepunkt kann schließlich der traditionelle Preismaskenball am Fastnachtsmontag angesehen werden.
Weitere Veranstalltungen sind das Wecken am „Schmutzige Dunschdig" mi anschließendem Frühstück im Cafe Schorp, das Absetzen des Ortsvorstehers und die Schülerbefreiung. Nachmittags findet ein Kinderumzug mit Narrenbaumsetzen und Kinderfasnacht in der Turn- und Festhalle statt. Abends trifft man sich um 19:00 Uhr beim Adlerwirt zum Hemdglonkerumzug mit anschließendem Hexen- und Dominoball, den die Schlößlebuckhexen mit einem schaurigen Hexentanz in der Festhalle eröffnen. Der Fasnetsdienstag ist voll der Straßenfastnacht gewidmet mit abendlichem Ausklang in den Wirtschaften.
Nach altem Brauch wird am alten Fasnetsonntag auf einer Anhöhe der Fasnetfunken entzündet.